Prävention im Ländervergleich

Den Vergleich von Gesundheitsprävention in den Ländern anstellen

Ländertreffen

2021

Prävention im Länder- vergleich​

Was bedeutet Prävention überhaupt? 
– etwas vorzubeugen bzw. zu verhüten. 

Im Falle der gesundheitsbezogenen Prävention geht es darum Krankheit im weitesten Sinne zu verhüten, abzuwenden oder zumindest abzuschwächen.
Dabei muss klar sein, dass es keine komplette Abwesenheit von Krankheit geben kann.
Wie allerdings mit Krankheit, Einschränkungen oder Behinderungen umgegangen werden kann,
auch dazu können Präventionskonzepte
einen wichtigen Beitrag leisten.

Beim ersten größeren Treffen im Rahmen des Erasmusprojekts gab es aus den Ländern verschiedene Inputs. Die Ländergruppen hatten sich jeweils einen Schwerpunkt im großen Feld der Prävention gewählt

In der Kunstwelt: Sensation

Die meisten Künstler versuchen heute, Betrachter:innen zu “berühren”, Emotionen zu wecken. Wie können wir sie schaffen, wenn nicht dadurch, dass wir uns selbst so nahe wie möglich sind? Der natürlichste Weg, Zugang zu dem zu finden, was richtig und persönlich ist, ist letztlich die Empfindung, also das Hören auf den Körper, wie es Eutonie bieten kann.

Die Entwicklung des Selbstbewusstseins

Ein wesentliches Merkmal moderner Gesellschaften ist das Streben nach Selbstentfaltung. Eutonie ist eine Anleitung zur Autonomie durch den bewussten Umgang mit Körperspannung. Dies geschieht mit einfachen Mitteln und mit wenig Aufwand.
Die Praxis des Knochentransports ermöglicht eine mühelose Haltung, leichtere Bewegungen und auch eine Öffnung zum Außen, den anderen Menschen und der Umwelt.

Schmerz: individuelle Grenzen

Die Beziehung, die ein Mensch zu seinem Körper hat, ist konkret, und die Empfindung ist ein sicherer Weg, sie zu finden. Die Suche nach den eigenen Grenzen, z. B. beim Dehnen oder beim Druckschmerz eines unter dem Brustkorb platzierten Tennisballs, wird individuell bewertet, denn Eutonie anzuleiten bedeutet, dass es gelingt, den Übenden den Umgang mit seinen Grenzen zu vermitteln.

Eine moderne geistig-spirituelle Dimension:

Die großen religiösen Systeme verlieren an Bedeutung, denn eine allgemeine und von außen auferlegte Moral entspricht nicht mehr wirklich dem Individuum des 21. Jahrhunderts. Jeder Mensch entwickelt sein eigenes Wertesystem, und dies wird in der Eutonie durch das große Vertrauen in den Einzelnen praktiziert.

Erwachsenenbildung

Ausbildung in einer selbsterfahrungsorientierten Körpermethode bedeutet in erster Linie Erwachsenenbildung, d.h. Erwachsene erweitern ihren Horizont, lernen und entwickeln sich weiter.

Daran muss sich eine Eutonie-Ausbildung orientieren. Das bedeutet, dass Auszubildende in hohem Maß selbst Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen. Ausbilder:innen begleiten den Lernprozess. Dies entspricht auch der Eutonie-Praxis, die permanent Lernprozesse im und mit dem eigenen Körper in Gang setzen kann und dadurch Körper, Geist und Psyche wach und dynamisch erhält.

Autonomie und Bezogenheit

Generell geht es darum, Autonomie und Bezogenheit körperlich wie geistig-emotional immer wieder ins Verhältnis zu setzen. Die dahinter liegende Grundannahme ist, dass dies eine wichtige Voraussetzung für gelingende Lebens- und Arbeitsgestaltung ist. Deshalb lohnt es sich, sich damit im Sinne des lebenslangen Lernens immer wieder auseinanderzusetzen.

Pädagogische Ausbildung

Eutonie-Ausbildung ist also eine pädagogische Ausbildung im engen wie im weiteren Sinn. Pädagogische Kategorien wie Menschenbild, Methodik und Didaktik sowie der reflektierte Umgang mit einzelnen Mensch und Gruppen spielen neben der fachlichen Vermittlung eine wichtige Rolle.

Somato-psychische Lernprozesse

Verschiedentlich wird Eutonie als somato-psychische Körpermethode bezeichnet. Ausbildung will und muss also auch dazu befähigen, sowohl auf der körperlichen wie auf der psychischen Ebene sicher intervenieren zu können.

Vieles spricht für einen engen Zusammenhang zwischen dem Präventionsgedanken und somato-psychischen Lernprozessen. U.a. der Embodiment-Ansatz betont die Verwobenheit von Körper und Psyche. Um in modernen Gesellschaften gut zurecht zu kommen gilt es, Kompetenzen in Embodiment zu entwickeln und zu erweitern.
Gerade in pädagogischen, medizinischen und künstlerischen Berufsfeldern kann also eine Zusatzausbildung in einer selbsterfahrungsorientierten Körpermethode attraktiv sein, um die eigene Wirksamkeit und damit die Berufszufriedenheit zu steigern.

Obwohl es in allen Ländern bewährte Ausbildungskonzepte und erfolgreiche Curricula gibt,  sollten diese ständig weiterentwickelt, modernisiert und neu gedacht werden.

Ein wichtiges Anliegen der Gruppe ist es, Grundlagenforschung zur Wirksamkeit der Eutonie zu initiieren, um die Eutonie einer adäquate Anerkennung zuzuführen.
Dabei soll es um den Kern der Eutonie gehen – die Tonusregulierung.

Dies kann geschehen durch die Vernetzung mit Spezialisten anderer Professionen und durch die Realisierung und Veröffentlichung von Fallstudien.
Je mehr Personen und Institutionen daran beteiligt sind, um so mehr Anwendungs- und Wirkungsbereiche der Eutonie können berücksichtigt werden.

Die Wichtigsten seien hier erwähnt:

  • Somatische bzw. psychosomatische Störungen wie Schmerz, Schlafstörungen, Angststörungen, Tinnitus, Gelenk- und Muskelbeschwerden wie Rheuma oder Arthritis, Asthma positiv beeinflussen
  • Selbstsicherheit bei Performance, im öffentlichen wie zwischenmenschlichen Bereich, steigern
  • Akteur:innen und Professionelle im künstlerischen Bereichen wie Musik, Tanz, Theater in der Ausübung ihrer Tätigkeit sensibilisieren 

  • Bei Sport und Bewegungsaktivitäten Selbstwahrnehmung in Bezug auf ökonomische Bewegung unterstützen
  • Im pädagogischen und beraterischen Kontext Kontakt- und Kommunikations-Kompetenz erhöhen durch gesteigerte Selbst- und Kontaktwahrnehmung.

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