Eutonie unD Prävention

Ethymologisch: pre – vor, venire – kommen =
wir kommen
(der Krankheit) zuvor!

2022

Eutonie und Prävention

Wenn wir die Eutonie als Gesundheits-vorsorge,
als Grundlage zur Erhaltung der Gesundheit sehen, möchten wir den Ansatz der Salutogenese anwenden

Primärprävention – Sekundärprävention

Verhindern von Krankheit; das Aufhören mit dem, was mich krank macht. Veränderungsprozesse einleiten.
Bewusstes  installieren neuer Gewohnheiten durch u.a.

  • Erweiterung des Bewegungsrepertoirs
  • Ökonomie der Bewegung,
  • Qualität der Bewegung,
  • Durchlässigkeit und Geschmeidigkeit

Risiken zu verhindern, wie z.B. Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen, Arthritis/Arthrose,
Bewegungsapparat,

  1. Sturzprophylaxe, …
  2. Körperbewusstsein entwickeln,
  3. Tonusausgleich

Schädliche Folgen von äußeren Einwirkungen wie Unfällen und Katastrophen oder anderen unerwünschten Situationen abzuschwächen. Trauma-Arbeit auf unterschiedlichen Ebenen.

Prävention beudeutet – VorbeugungVorsorgen. Das ist nicht das Hauptanliegen der Eutonie!

Wir verstehe unser Anliegen vielmehr als:  Stärkung der Selbstheilungskräfte, Mobilisieren der vitalen Prozesse, Regeneration, rebouncing/ Es geht um die Anregung der Lebenskräfte, die unmittelbar mit dem Kern des Menschen verbunden sind.

 
 

Primärprävention

  • Am Anfang der Gesundheit steht beginnend bei den Kindern eine gesunde Umwelt zu erschaffen.
    Grundbildung, Basisarbeit.
  • Ist grundlegend und findet im gesunden Leben statt, wenn noch keine Beeinträchtigung
    stattgefunden hat.
  • Vorbeugung – Erhaltung: Respekt für seinen eigenen Körper, Hygiene der Gedanken,
    Bewusstsein für die Ernährung…
  • Eutone Gewohnheiten, Verhalten in das tägliche Leben integrieren.
  • Vermeiden, zuvorkommen Befassung mit dem Negativen oder Bewusstsein schaffen für das, was
    lebensförderlich ist – Entscheidung für mein Verhalten und das Vertrauen in den Körper.
    Unterstütze ich das, was gesund ist? oder verdränge ich das, was schwierig ist.
  • Lebenshygiene ist die Basis.
  • Aufbauen von Ressourcen.
  •  

Sekundärprävention:

  • Auf eine bereits vorhandene Krankheit reagieren. Spezifische Gruppe von Menschen.
    Herzkreislauf-Patienten, Ernährungsprobleme, Probleme mit dem Bewegungsapparat
  • Verschlechterung verhindern und lernen, damit umzugehen. Bewusstsein dafür entwickeln. Im
    psychologischen Bereich ist es schwieriger damit umzugehen, weil chronische Erkrankungen sich
    wiederspiegeln.
  • Kurativer Zugang – heilend.
  • Abschwächen von möglichen vorhersehbaren Ereignissen.
  • Eutonist gibt das Werkzeug für die persönliche, lebensförderliche Entwicklung.
  • Aktivierung von vorhanden Ressourcen und installieren von neuen Ressourcen.
  •  

Terziärprävention

  • Installieren von neuen Ressourcen
 

Präventive Arbeit in der Eutonie

Die Präventive Arbeit in der Eutonie, ohne diese an eine „Methode“ anzubinden, zu blockieren.
Jeder, der mit Eutonie arbeiten möchte hat sich entschieden, sich um sich selbst zu kümmern,
Eigenverantwortung zu übernehmen. Wenn die Person geschickt wird, liegt die Verantwortung und
Entscheidung bei einer 2. Person. Voraussetzung für eine gelingende Arbeit ist die FREIWILLIGKEIT.
Wenn der Weg der Eutonie begonnen wird beginnt: Selbstheilung, Frieden kommt in den Körper,
entwickelt sich der Schlüssel für das Verständnis für den eigenen Körper. Verständnis für die Prozesse
im Körper wird entwickelt. Dieser Zustand gibt dem Menschen Autonomie – Selbstermächtigung.
Dadurch kann die Haltung etabliert werden, Situationen im Alltag anzupassen und/oder zu
verändern; die Eutonie-Praxis in den Alltag einzuführen und zu integrieren. Das ist Prävention! Es ist
unser Auftrag, herauszufinden, was die Fragen, Anliegen, Ziele der Menschen sind, wenn sie zu uns
kommen.
Die geduldige Wiederholung in der Anleitung, die Art unserer Sprache in der Körperarbeit ist da, um
die Wahrnehmung unserer Schüler zu schärfen. Es ist eine Herausforderung im Körper anzukommen.
Ein anderer Aspekt ist der Prozess des Aufwachens, dass die jeweilige Person für sich selbst
verantwortlich ist. Dies geschieht durch die Arbeit an den Bewegungsimprovisationen, durch das
fortsetzende/bewegende Dehnen. Dabei ist der Schüler alleine. Er ist Lernender und
Entwickler/Schöpfer zur gleichen Zeit. Das ist eine besondere Spezifität in der Eutonie-Arbeit.
Versteckte Werkzeuge, die wir ständig benützen sind die geduldig und wertfrei gerichtete
Aufmerksamkeit. Es geht darum anzunehmen was ist, auch wenn es schmerzhaft ist. Das sind
Qualitäten, die den Willen für die Präventionskraft stärken.
Der geführte Wille der Eutonie-Lehrerin steht dem Willen der Schüler*innen zur Verfügung.
Um dafür zu sorgen, dass, das Erasmusprojekt in Frankreich wirken kann haben wir überlegt, in
welchen Gruppen Eutonie als Prävention nützlich sein kann:

  • Sturzprophylaxe
  • Bewegungsmöglichkeit fördern
  • Blinden Menschen – besonders Berührung
  • Pflegepersonal, medizinisches Personal
  • Helfende Berufe – Rückenprobleme, Bewegungsapparat ist der 1. Grund für Krankenstand.
  • Sportler – Verletzungsprävention
  • Künstler auf der Bühne oder den Proben (Musiker, Sänger, Schauspieler, Tänzer…)
  • Schmerzmanagement in allen Spitälern
  • Umgang mit Stressmanagement
  • Psychiatrie
  • Altersheim, Pflegeheime
  • Heilpädagogik (Menschen, die keinen Zugang zum Bewusstsein haben, wo die Architektur,
    Hygiene, Rhythmus an Präventionsgedanken präventive Gliederung, gebunden sind. Es geht
    darum, die entstehenden Ängste durch Orientierung vorauszunehmen.) Stress und Angst
    zieht aus dem Körper heraus. Unsere Arbeit ist, einen schützenden Rahmen zu geben. Von da
    aus ist die Beziehung zur Außenwelt zu sehen.
  •  …
Die Frage ist, welche die geeignetsten Werkzeuge in den einzelnen Gebieten sind?

(Vorschlag von Jessie: Texte für die einzelnen Bereiche zu entwickeln.

Wesentlich ist die innere Haltung von Eutonisten gegenüber der Betreuten: Beurteilung,
Interpretation, Projektionen zu dem, was erlebt wird.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Erzieher, Lehrer, Therapeut. Das Wissen und Verständnis
untereinander und die Unterstützung in den anderen Bereichen. Das Kind nimm diese
Zusammenarbeit wahr und es wirkt um ein Vielfaches! Manchmal ist die Arbeit NUR noch im Team
möglich anstatt durch die Fähigkeiten einer Person. (Wie steht das Kind aus dem Bett auf? Füße
ERST!)

  • Ziel ist, die Autonomie so lange wie möglich zu erhalten. Also Alltagsbewältigung im weitesten
    Sinne.
  • Individuellen Rhythmus zu respektieren.
  • Ruhe und Aktivität im Rhythmus installieren.
  • Die eigenen Grenzen erkennen und respektieren.
  • Kenntnis des eigenen Körpers erlangen
  • Beziehung zum Boden, zur Umwelt.
  • Selbstregulierung von Spannungen und Schmerzen mit Eutonie-Material
 
 
  • gut oder schlecht – das ist gut FÜR mich, das ist schlecht für MICH
  • Subjektivität ist in der Eutonie ein wesentlicher Faktor.
  • Feststellung und Bewertung/Urteil
  • Moral und Feststellung
  • Innere Haltung, ob es wertend hinüberkommt und auf das hörende Ohr.
  • Sich selbst kritisch und moralisch gegenübersteht, erhöht den Tonus. Damit kreieren wir Spannung. Wir müssen lernen uns selbst beobachten zu lernen. The observing self in Verbindung
    mit: „Sei mild zu dir selbst!“ (Zitat Therese Windels)
  • Dient zur Schulung von Oberflächen- und Tiefensensibilität.
  • Bereitet die Fähigkeit, Kontakt bewusst herzustellen vor.
  • Bereitet das Gewebe für eine anschließende Dehnung vor.
  • Regt die Kreativität an.
  • Ermutigung, sich auf die Welt einzulassen – die ganze Welt ist Material.
  • Variationen von Material: Form, Festigkeit, Oberfläche, … wirkt auf unterschiedliche
    Gewebeschichten.
  • Neuer Umgang mit einem Material kann den Umgang in sozialen Kontexten Veränderung
    einleiten. Lernen, WIE sich mein Umgang mit der Umwelt auswirkt.
  • Ganz egal, mit welchem Material, ist Material hilfreich, um in Kontakt zu gehen. Öffnet eine Türe
    zur Kommunikation mit dem Material ohne eine nötige Berührung von außen. Es ist ein Wegöffner, um einen Weg durch den Körper zu finden. Jedes Material kann selbst gewählt
    werden. Wichtig in der Trauma-Arbeit.
  • Ohne dass sich der Körper bewegen muss, kann der Körper in Passivität gebracht werden. Man
    kann ganz und gar passiv das Material auf sich einwirken lassen. Das gibt dem Körper in der
    Passivität eine neue Lage zu erleben.
  • Es besteht ein deutlicher Unterschied von Selbstberührung und der Berührung mit dem Material.
  • Passives erleben von Berührung. Ich darf empfangen.
  • Material hilft, um sich zu fokussieren. In der Selbstberührung gibt es 2 Informationen: die
    Information der berührenden Hand und des berührten Körperteils.

Neues Material

  • Filzseil
  • Ballschale
  • Taguanuss-Stab von franz. Kollegin

 

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